Da Mond de geile Sau
Da Mond de geile Sau
Triebhofer Sepp
Dumpf und schwaar schlogd d’Kirchturmuhr
Es is Fünfe in da Fruah
Da Mondschein leicht an Freidhof nei
Da drübm glei steht a Metzgerei
Im Schlachthaus hört ma d’Viecha schrein
Im Lodn drin steht ganz allein
d’Verkäuferin, das Fräulein Barsch
Herrgotza, hod da de an geiln Arsch
In da Jeans drin strotzn ihre Batzn
Sie hod a Schweiners in da Bratzn
Aus jeder Faser rinnt da Saft
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft
Triebhofer Sepp, gib a Ruh
Von da Barsch da Arsch ist für dich tabu
Die Nacht ist kalt, der Mond scheint weiß
Triebhofer Sepp, mach koan Scheiß
Da Triebhofer Sepp im Trachtngwand
schleicht um de Gräber umanand
d’Friedhofsstiagn is so steil
Da Triebhofer Sepp is aso geil
Vom Seppn es seit jeher heißt
daß er d’Weiber gern in Arsch neibeißt
Konn de Barschin, sogd sie, glei gor ned braucha
hod a gelbe Zähn, is a Kettnraucher
Ein kleiner Biß schon ins Gesäß
macht di so gelb wia an Chines
Da Deifi duad ’n bei da Ehre packa
Duad an da Friedhofsmauer hintn flacka
Triebhofer sogd a, mit dir is echt zum Woana
Bist d’ jetz a Triebtäter oda bist koana
Am Himme drobm hänga d’Stern
Staad is ’s, kanntst a Stecknodl foin hörn
Plötzlich do a Schrei
Au! ’s Liad is vorbei
Mei Liaba, do hods de Barschin grissn
Hods da Triebhofer doch no in Arsch nei bissn
Mei Mama denkt immer an mich
I woaß no guad, domois im Kinderheim
Bernhard hod a ghoaßn, da Bua
Acht Johr war a oid, i war sei Betreuer
ogschdäid hod a grod gnua
Seim Wellensittich hod a an Krogn umdraht
Dann hod an zum Klo obigschbuid
Ja und schon hod a gmoant
Der hod oiwei so geschrian
Do hob i ’n killt
Der war selber dro schuid
Auf d’Nacht hob i an Buam oiwei ins Bett einebrocht
War oiwei desselbe, mir klingts no im Ohr
hod ma a oide Ansichtskartn in d’Hand einedruckt
Bittschön Willi, sogd a, lies ma ’s vor
De hod ma mei Mama ausm Urlaub gschriebn
Mei Mama denkt immer an mich
Wia i ’s lies, es war as übliche übers Wetter und so
Aber er hod gjuchzt, war vor Freid außa sich
Daß s’ oiwei an eam denkt hod
Des konnt a scho gwesn sei
Bloß in Urlaub is nia mit eam gfahrn
Da Bernhard war oans vo de wenign Kinder
die selbst die großn Ferien üba im Kindaheim warn
Mir hamma dann no a Gutenachtgebet gsprocha
Hamma Gottes Segen erfleht
Für sei Mama für sein Papa
Und schließlich für eam selber
I moan, jetzt hätt ma ’s, war domois mei Red
Hätt ma ’s ned, braust a auf und er war ganz erregt
Und sei Stimm, de hod zittert und bebt
Schau Willi, sogd a, ma muaß für alle betn
Woaßt Du denn ned, daß ois leidet, wos lebt
Drauf hod a ma no an Gutenachtkuß gebm
Seine Augn funkln so bang
Bittschön, Willi, wart bis i eigschlafa bin
alloa fürcht i mi aso, dauert eh nimma lang
Und wennst na gehst, na geh bitte leise
Mach d’Tür ganz vorsichtig zua
morgn in da Friah, da gehts eh wieda weiter
und i brauch aa für a boor Stund mei Ruah
An Dauma im Mund is sei Kopf im Kissn dringlegn
De gschlossna Augnlieder ham ’s zucka ogfanga
Boid scho hod a ruhig gschnauft
hod se entspannt
Do hob i ’s gwußt
Er war zum Schlaf umiganga
I war scho lang nimma im Kinderheim
aber an Bernhard hob i oft amoi denkt
Und wann i dann amoi wieda auf Bsuach hikumma bin
hob i eam wos mitbrocht des hob i eam dann gschenkt
An Ostern rum, kurz vor de Feierdog
kumm i wieder ins Kinderheim hi
Da hod ma de Leiterin, die Priorin, gsogt
Da Bernhard, der is jetz in da Psychiatrie
Um Gottes Wuin, hob i außegschrian
Und mir werd im Hirn drin so eng und so weit
Und do hör i ganz deutlich sei Kindastimm
Grod so wia damals, in vagangana Zeit
De hod ma mei Mama
ausm Urlaub gschriebm
Mei Mama denkt immer an mich
Schau Willi, ma muaß für alle betn
Woaßt Du denn ned, daß ois leidet, wos lebt?
Da Mond de geile Sau
Eigentlich is as Lebn kurz
Doch weil i nur as Lebn kenn, is ’s lang
lang, so lang
Eigentlich is die Lust so tief
aufm See schwimmt im Morgengraun a Schwan
Einsam wia a Stern ziagd a sei Bahn
Und da Mond is wos a oiwei gwesn is
und die Sonna lacht
As Johr treibts um, da Regn foit
Dog und Nacht
Dog und Nacht, Dog und Nacht
Im Album is a Photo
von meim Papa ois a no a Lausbua war
Liab schaugd a drei in seina Ledahosn
mit seim Lacha und mit seine kurzn Haar
Papa, jetzt bist scho so lang dod
Und die Zeit ist längst vorbei
Von dem liabn Kerl do auf dem Photo
kannt i heid grod so guad da Papa sei
Da Mond is wos a oiwei gwesn is und die Sonne lacht
’s Johr geht um, da Regn foit
Dog und Nacht, Dog und Nacht, Dog und Nacht
Und dann san do de Buidl in Uniform
Es war Kriag domois
und mei Papa war Soldat
I denk an die Schrecken
die a selbst erlittn und an die Schreckn,
die a in andre neidrogn hod
Doch des is längst Vergangenheit
Nur manchmal spukts in meina Phantasie
Wos von Lust und Schmerz no übrig bliebn is
is ganz alloa die Schwarzweißphotographie
Und da Mond de geile Sau
der steht bleich üba da greana Au
und denkt: Wann grad a Madl kaam,
de springat i glei vo hintn zamm
Aufm Wassa liegt a fahler Schein
Wolkenfetzn treibts übers Land
die Morgenkühle ist klar und rein
da Dog bricht durch
und d’Vögl schrein
Wann i durch d’Nacht spazierngeh
schau i öfters amoi nauf zum Sternenzelt
I kannt schrein, aus da Haut rausfahrn
Daß i ’s schee hob des is oise, wos zäid
Doch zum Scheesei, do ghört a d’Häßlichkeit
Und d’Häßlichkeit duad im Fleisch drin so weh
I heb vom Ufer a boor Steana auf
und schmeiß s’, soweit i konn, eine in See
Und da Mond is wos a oiwei gwesn is
und die Sonna lacht
As Johr treibts um, da Regn foit
Dog und Nacht
Dog und Nacht, Dog und Nacht
Dog und Nacht, Dog und Nacht, Dog und Nacht
